Projekt "Grenzenlos-Schule" am BSZ

Wie privilegiert bin ich?

Bild: Schülerinnen bei der Teilnahme am Workshop

Wie privilegiert bin ich?

So lautete die Ausgangsfrage für die Veranstaltung im Rahmen des Grenzenlos-Projekts, in welcher die Referentin Magda Salamanca aus Kolumbien mit den Schülerinnen und Schülern der SG13 das Thema „Menschenrecht auf Bildung“ bearbeitete.

Die Referentin berichtete mit Authentizität von der ungleichen Verteilung der weltweiten Ressourcen, finanziellen Mittel und auch der Chancen auf gute Bildung. Man konnte im Verlauf der Veranstaltung sowohl an den Beiträgen als auch an der Stimmung im Raum spüren, wie greifbar dadurch die globalen Privilegien unserer Gesellschaft für die Schülerinnen und Schüler wurde.

Inhaltlich wurden zunächst einige essentiellen Begriffe und Konstrukte wie das Bruttoinlandsprodukt oder der Human Development Index erarbeitet, um Aussagen über die Verteilung von Geld und Ressourcen in der Welt treffen zu können.

Die Tatsache, dass in manchen afrikanischen Ländern wie Niger, Süd-Sudan oder Guinea nur 20-30% der Kinder und Jugendlichen Lesen und Schreiben lernen, hat die Schüler feststellen lassen, wie seltsam in diesem Licht ihre eigene gelegentliche Schulunlust erscheint. Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer bedauerten in diesem Moment innerlich, dass die Veranstaltung erst am Ende der Schullaufbahn der anwesenden Schüler stattgefunden hat.

Beeindruckend war die methodische und didaktische Vielfalt, mit welcher die Dozentin die komplexen Zusammenhänge greifbar machte. So wurde in Kleingruppen wie im Plenum gearbeitet und diskutiert, die Verteilung von Ressourcen wie auch ihr Verbrauch wurde von den Schülerinnen und Schülern an einer Pinnwand mit Weltkarte dargestellt und erörtert. Viele sehr angeregte Diskussionen sind entstanden, da es die Dozentin gut verstand, die abstrakte Frage der Chancengleichheit auf einer persönlichen Ebene greifbar zu machen.

Ganz konkret erfuhren die Schüler und Schülerinnen die Ungleichverteilung am eigenen Leib als ihnen in einem Spiel zufällig Rollen zugeteilt wurden, die sich etwa in Bezug auf sexuelle Orientierung, verfügbarem Einkommen pro Tag, Geschlecht und Ethnie unterschieden. Anschließend sollten die Schüler in Abhängigkeit davon, ob sie in Bezug auf verschiedene Aspekte privilegiert waren oder nicht, pro Aspekt jeweils einen Schritt nach vorne bzw. nach hinten gehen. Am Ende entstand so ein eindrucksvolles Bild, insofern nur sehr Wenige weit vorne standen, also sehr privilegiert waren, und die große Mehrheit weit abgehängt war.

Abschließend lässt sich feststellen, dass gerade in den Diskussionen gegen Ende der Veranstaltung deutlich sichtbar wurde, dass die Konfrontation mit der massiven Ungleichheit in Bezug auf Bildung und auf den Zugang zu anderen Ressourcen viele Schüler zu einer Reflektion der eigenen Privilegien und zu einem Wechsel der eigenen Perspektive geführt hat.

Die Veranstaltung endete mit einem eindrucksvollen Zitat, welches uns Teilnehmern die Verantwortung vor Augen führte, welche aus unserer privilegierten Stellung im Weltgefüge entsteht:

„Becoming aware of privilege should not be viewed as a burden or source of guilt, but rather, an opportunity to learn and be responsible so that we may work toward a more just and inclusive world.“

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