Schreibwerkstatt mit José F.A. Oliver

Schreiben beginnt beim Schreiben - Es gehört wahrl:ICH Mut dazu!

Der in Hausach im Schwarzwald lebende Essayist José F.A. Oliver  leitet zum wiederholten Mal eine mehrtägige Schreibwerkstatt in der  Kursstufe des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums des Beruflichen  Schulzentrums in Waldkirch.

Die Aufsatzform „Essay“ verlangt Vieles von ihren Verfasserinnen und  Verfassern – gilt sie als anspruchsvoll und schwierig, auch für die, die  das „Endprodukt“ korrigieren und letztendlich bewerten sollen. So sind  bei der Produktion eines Essays nicht nur die Schülerinnen und Schüler,  sondern auch die Lehrer gefordert: wie kann ich meine Schülerinnen und  Schüler ermuntern, ihren eigenen Schreibstil zu finden, sie sowohl  kritisch als auch konstruktiv auf diesem Weg zu begleiten?

Fordert der Essay in besonderem Maße zum einen, von seinen  Verfassern, den eigenen Schreibstil, das eigene Ich soll und muss  erkennbar sein, zum anderen setzt er das Bewusstsein voraus, dass diese  Aufsatzform immer Fragment ist und nicht den Anspruch hat, alles sagen  zu müssen. So erfahren die Verfasser jeweils im Schreibprozess  sprachlich auch sich selbst. Mischen sie sich ein, beobachten, stellen  in Frage, umkreisen dabei stetig eine Thematik, ohne statisch zu sein.  Die Schwierigkeit dabei: „Ich weiß, was ich will, aber wie sag‘ ichs?!“  Die Gedanken sind also da, aber wie können sie angeordnet werden? – An  dieser Stelle greift die Schreibwerkstatt:

Es ist Zeit und Raum vorhanden, über das Geschriebene über  Schwierigkeiten und Nichtschwierigkeiten zu sprechen. Sich mit den  Schreibver:suchen der Schülerinnen und Schülern auseinanderzusetzen. Sie  auf der Suche nach dem eigenen Schreibstil zu unterstützen.

So startete die Schreibwerkstatt unter Leitung José F.A. Olivers mit  einer Notiz, thematisch an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler  anknüpfend. Zu dieser Notiz sollten vier bis fünf Sätze geschrieben  werden – diese konnten spannend, verrückt, poetisch, argumentativ oder  zusammenfassend formuliert sein. Fokus hierbei lag darauf, das Interesse  zu entwickeln, den begonnenen Text weiterlesen zu wollen, dabei immer  die Möglichkeit vorhanden, ein imaginiertes Du vor Augen zu haben.  Interessant dabei, die meisten Auseinandersetzungen der Schülerinnen und  Schüler befassten sich – ein halbes Jahr vor den Abiturprüfungen – mit  einer Gestaltung die eigene Zukunft betreffend. Wobei „Zukunft vorerst  ein Wort mit 7 Buchstaben ist.“ So Romina Bührer, Schülerin der 13.  Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums.

Es stellte sich weiterhin die Frage, wie viel Konkretes ein Text  brauche, dass das Ich keine Möglichkeit habe, sich hinter Sätzen – oder  einem „man“ - zu verstecken. „Man“ kann nie konkret sein – „ich“ dagegen  schon. Dieses „ich“ führt zu Sätzen, die in ihrer Stärke akzeptiert  werden, zu Wörtern, die ich wegstreichen kann, weil sie m:ich in meiner  Glaubwürdigkeit, das Alltägliche auszudrücken, einschränken.

Im weiteren Verlauf der Schreibwerkstatt wurden verschiedene  Schreibvorschläge vorgelesen und konstruktiv sowohl von den zuhörenden  Schülerinnen und Schülern als auch von José F.A. Oliver selbst  kommentiert. Dabei immer im Blick, die Bedürfnisse der Schülerinnen und  Schüler hinsichtlich ihres jeweiligen Schreibprozesses – so wurden die  Rückmeldungen stets als hilfreich und unterstützend empfunden und  angenommen.

Schreiben ist ein Prozess, der mit selbigen beginnt. Dazu braucht es  Mut. Einen Mut, der auf sich selbst schaut und das Ich darin erkennt.

Emelie Schwörer

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