Schreibwerkstatt 2022 am Beruflichen Schulzentrum Waldkirch

Schreiben ist der Bote der Gedanken


Der aus Hausach stammende Lyriker und Essayist José F.A. Oliver leitet  bereits zum sechsten Mal eine mehrtägige Schreibwerkstatt am Beruflichen Schulzentrum Waldkirch.

Nachdem sich der erst kürzlich zum Präsidenten des Schriftstellerverbands PEN Deutschland gewählte José F.A. Oliver vorgestellt hatte, stellte er sich der Frage, warum er zu schreiben angefangen habe. Er habe einfach so viele Fragen gehabt, so der Schriftsteller. Sprache sei ein Kulturgut, das ein Universum öffne, an das sich stetig poetisch angenähert werden könne.

Aber wie den Anfang finden, um ein Gedicht zu schreiben, fragte ein Schüler des Wirtschaftsgymnasiums.  Zunächst beginnt für Oliver der Prozess des Schreibens im Prozess selbst und der Auseinandersetzung mit sich – schreiben heißt immer auch anfangen. So entsteht eine Notiz, welche sich zu einem Notat entwickeln und darüber hinaus verdichtet werden kann. Erst dann könne ein Gedicht entstehen.

In einem Gedicht sei alles möglich, da mit W:orten gearbeitet würde, die eine poetologische Annäherung darstellen.

„Nehmen Sie ernst, was Sie fühlen und was Sie denken!“

So starteten die Kursstufenschüler*innen des Sozialwissenschaftlichen und des Wirtschaftsgymnasiums mit einem Wort, das eine Bedeutung für sie hat. Anschließend sollte ein Satz formuliert werden, in dem dieses Wort vorkommt, ohne dass es erklärt wird.

Da alle Schüler*innen ihren Satz vorlasen und jeweils persönliche Rückmeldung des Schriftstellers Oliver erhielten, waren alle sowohl am Geschehen innerhalb der Klasse beteiligt als auch in ihrem persönlichen und individuellen Schreibprozess involviert.

So entdeckten die Schüler*innen die Mehrdimensionalität von Worten.

Der zweite Tag der Schreibwerkstatt begann mit dem Lesen von Gedichten, die José F.A. Oliver für die Schüler*innen von seinem seit bereits über 25 Jahren stattfindenden Literaturfestivals dem „Hausacher Leselenz“ mitgebracht hatte.

An einen der Verse dieser Gedichte wurde sich in einem „Dialoggedicht“ angenähert. So konnte sich mit positiven Schwierigkeiten insofern auseinandergesetzt werden, als dass man Wirklichkeiten eher begreifen könne, wenn man die Poetik sprechen lasse. So stellte eine Schülerin fest, es gehe nicht um richtig und falsch, sondern darum, welche Worte richtig und welche anders seien.

Der letzte Tag der Schreibwerkstatt startete mit der Aufgabe den Satz „Schreiben ist…“ zu beenden. So ist für die eine, Schreiben, mit Buchstaben zu malen, für einen anderen, der Bote der Gedanken. So entstanden Texte, die noch im Werden gewesen sind.

Schließlich wurden einige in der Schreibwerkstatt entstandenen Verdichtungen, auch im Beisein der Schulleiterin Barbara Berhorst vorgetragen und von José F.A. Oliver konstruktiv begleitet.

Die Schüler*innen bedankten sich bei José F.A. Oliver für die gemeinsamen und arbeitsreichen Tage - „Wie Sie uns unbewusst gepackt haben.“

So haben die Schüler*innen mit Wörtern mehr gemacht als das bloße Wort.

Text: Emelie Schwörer

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