Vielfalt durch wirtschaftliches Denken und Inklusion

„Benötigt man wirtschaftliches Denken in einem Inklusionsbetrieb?“ Diese und andere
Fragen stellten sich Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse des sozialwissenschaftlichen
Gymnasiums am Beruflichen Schulzentrum Waldkirch. Antworten erhielten sie von Michael
Danner, dem Leiter des gemeinnützigen Inklusionsbetriebs Dreisamwerke gGmbH.
Ökologische Produkte im Städtle einkaufen? Auf zum Brokkolise Biomarkt! Danach einen
frisch gerösteten Kaffee genießen? Weiter geht's ins Café Mundwerk! Nach zehn Bahnen
Schwimmen eine Stärkung gefällig? Abstecher zum Kollnauer Schwimmbad-Kiosk! Neben
diesen Angeboten verfügt der Inklusionsbetrieb über viele weitere in Waldkirch und der
Region - von der Gemüseabokiste bis zur Wäscherei, Gärtnerei und Schlosserei.
Weshalb die Auswahl so groß sei, so die Frage einer Schülerin. „Unser Ziel ist es, gute und
interessante Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen“, erklärte Danner.
Menschen sollten sich nicht an (Wirtschafts-)Systeme anpassen, vielmehr sollten sich
Systeme an die Menschen anpassen. Dazu gehöre ein enger Austausch auf Augenhöhe
zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. So sei es beispielsweise der Wunsch
einiger Mitarbeiter gewesen, im Alltag präsenter zu sein und am gesellschaftlichen Leben in
Waldkirch mitzuwirken. Daraus haben sich Geschäftsideen wie der Biomarkt und das Café in
der Innenstadt entwickelt. Wirtschaftliches Denken sei auch in einem Inklusionsbetrieb
wichtig, aber nicht auf Kosten der Mitarbeiter, sondern für die Mitarbeiter. Finanzieller
Gewinn ermögliche es, neue Ideen umzusetzen, damit die Region unternehmerisch und
menschlich vielfältig bleibe.
Der Vortrag Danners hinterließ bei der Klasse einen bleibenden Eindruck. „Jetzt verstehe
ich, weshalb wir am sozialwissenschaftlichen Gymnasium auch in Wirtschaftslehre
unterrichtet werden“, resümierte ein Schüler.
Geschrieben von M. Beck